8 Feuerbach, Ludwig: Das Wesen des Christenthums. Georg Spoo studiert Philosophie in Freiburg. Siglen und Zitierweise 1.0 Zielsetzung der Arbeit 2.0 Einleitung 2.1 Genetische Argumente 2.2 Der Begriff der Projektion 3.0 Ludwig Feuerbach 3.1 Grundzüge der Religionskritik Feuerbachs 3.2 Feuerbachs Erklärung religiöser Phänomene 3.2.1 Bewußtsein und Gattung bei Feuerbach 3.2.2 Motiv I: Die Wesensprädikate der Gattung 3.2.3 Motiv II: Natur 3.2.4 Motivation der Projektion 3.3 Feuerbachs Kritik der Theologie und des Christ… In ״Das Wesen der Religion“ erweitert er diesen Gedanken um das ״Abhängigkeitsverhältnis“ in dem der Mensch zur Natur steht und in welchem sich die Religion laut Feuerbach manifestiert: ״Das Abhängigkeitsgefühl des Menschen ist der Grund der Religion; der Gegenstand dieses Abhängigkeitsgefühls, das, wovon der Mensch abhängig ist und abhängig sich fühlt, ist aber ur­sprünglich nichts anderes, als die Natur. Karl Marx und Sigmund Freud bauten ebenfalls darauf. Laut Feuerbach verehrt der Mensch, der selber Natur ist, letztlich nichts anderes als sein ei­genes Wesen , indem er die Welt um sich herum ״beseelt“. Dieser Umstand würde es, laut Feuerbach, unmöglich machen die Theologie aufzulösen bzw. Es werden Feuerbach, Marx, Freud und Dawkins in einer erfrischenden Weise behandelt. Hat sie eine Funktion und wenn ja welche? Maschinelle Abfertigung gegen die Kinderrechte, "Jede Weltanschauung produziert ihr eigenes Recht. Auch in seinem Geschichtsverständnis blieb er sein Le­ben lang Hegel treu. Marx ist der Überzeugung, dass die Wirklichkeit des Menschen durch wirtschaftliche und soziale Faktoren geprägt ist. So bestimmt und deutlich die Schranke als Schranke, das Übel als Übel von dem In­dividuum gewußt wird, ebenso bestimmt und deutlich wird von ihm das Jenseits, wo diese Schranken wegfallen, gewußt.“11. Das Zitat stammt aus der um die Jahreswende 1843/44 verfassten Einleitung zu seiner Schrift Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Die Religionskritik Feuerbachs ist, ganz allgemein gesprochen, als der Versuch zu betrachten die Religion selbst auf ihre menschlichen Ursprünge zurückzuführen; das Transzendente (übernatürli­che) also zurück in das Weltliche (Natürliche) zu bringen. sein: Erst wenn der Mensch nicht vermittels eines Gottes, sondern durch seine Gattung um sich weiß, hat er die Möglichkeiten eines selbstbewussten Menschseins unverfälscht eingelöst. Typisch für den funktionalistischen Begriff ist ein Verständnis der Religion als Mittel der Angst- oder Kontingenzbewältigung, als ein weltanschauliches Phänomen zur Deutung von (Le- bens)-Erfahrung, Natur, Leid und Tod, sowie als ein gemeinschaftsbildendes Mittel (Feste, Bräuche, Liturgie). Linksnet ist ein Projekt der Rosa-Luxemburg-Stiftung und versteht sich als eine technische Plattform für linke Zeitschriften für Politik und Wissenschaft. Seine Kritik lässt sich daher gegenüber einer nur einseitig verneinenden Kritik als rettende Kritik kennzeichnen. Das Gottesbewusstsein des/der Einzelnen ist demnach ein diesem/dieser Einzelnen selbst noch nicht bewusstes Gattungsbewusstsein. d. A.: Im Verlauf der Arbeit wird ersichüich werden, dass sich sowohl Freud als auch Feuerbach/Marx, trotz unterschiedlicher Herangehensweisen, in der Projektionsthese treffen - die in erster Linie als ein gesamtgesellschaftlicher Verblendungszusammenhang betrachtet wird. mit der vom evangelischen Theologen Gustav Mensching (1959) stammenden Beschreibung ״Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen“.5 Der substanzialistische Religionsbegriff geht dabei von einer apriorischen Existenz des Transzendenten aus, die zur Religion und deren Auslegung durch den Menschen führt. Die akademische Karriere verbaute Feuerbach sich freilich durch die anonyme Erstlingsschrift Gedanken über Tod und Unsterblichkeit. - Zielsetzung der Religionskritik Feuerbachs, 4. Die­se frühe Form der Religion wird dann durch den Polytheismus, der die ״Naturbewältigung“ über die Kreation einer Vielzahl, sich aber im Wesen ähnlicher Götter, vollzieht, abgelöst. Mit ihm wird eine populäre Kritik der Religion assoziiert, die Religion auf eine Projektion des Menschen runterbricht. Dieser trügerische „Kultus des abstrakten Menschen“[4], wie Marx ihn an der Religion und an Feuerbach kritisiert, ist nach Marx Ausdruck davon, dass alle Menschen unter einer allgemeinen Herrschaft des Kapitals oder des Marktes nicht mehr in ihren einzelnen Bedürfnissen und Fähigkeiten zählen, sondern sie unterschiedslos als Ware Arbeitskraft dem Marktgeschehen unterworfen sind. Religionskritik bei Feuerbach, Marx und Freud: Homo homini deus est. Sowohl Feuerbach/Marx3 als auch Freud lieferten Antworten auf diese Fragen die im Verlauf der Arbeit skizziert und dargestellt werden sol­len. »Halleluja!« Die drei Musketiere - und d'Artagnan Der Mensch ist dem Menschen Gott | Schwinge, Christian | ISBN: 9783668711006 | Kostenloser Versand für alle Bücher mit Versand und Verkauf duch Amazon. Forum Recht - Das rechtspolitische Magazin für Uni und soziale Bewegungen, Feuerbachs Religionskritik und Marx' Feuerbachkritik. Religionskritik als reductio ad hominem meint schon bei Feuerbach nicht den Verlust Gottes, sondern seinen Eingang in eine Aufwertung des Menschen: Die Transzendenz Gottes wird zur profanierten Transzendenz der Gattung. Die profane Existenz des Irrtums ist kompromittiert, nachdem seine himmlische oratio pro aris et focis widerlegt ist. Nur durch den Menschen wird Natur zu etwas persönlichem, zu etwas ״bewusstem“. 6 Anm. Sie alle teilten die Annahme, dass Religion ausschließlich durch nicht-religiöse Faktoren be­stimmt ist, Religion also ein rein menschliches Produkt ist und somit vollständig und ohne die Zu­hilfenahme einer Selbstreferenz der Religion, d.h. ohne Theologie oder Ähnliches, erklärt werden kann. Menschen projizieren ihre Wünsche auf ein höheres Wesen (Gott) und wenn sie dieser Projektion gewahr werden, löst sich die Religion durch die Selbsterkenntnis von selbst auf. Im Verlauf der Arbeit wird ersichtlich werden, dass auch wenn die oben skizzierten Definitionen zu Lebzeiten der hier behandelten Autoren nicht gebräuchlich waren, sowohl Freud als auch Feuer­bach/Marx in ihren Religionstheorien primär einen funktionalistischen Begriff von Religion ver­wenden und sie die Religion als einen Verblendungszusammenhang7 betrachten, welchem eine indi­viduelle, soziale und gesellschaftliche Funktion zu kommt, die jedoch keineswegs positiv ist. Ludwig Feuerbach dachte, er hätte Gott endgültig widerlegt. d. A: Aufgrund der Tatsache, dass sich Karl Marx in einem Großteil seiner Überlegungen zur Religion auf Feuerbach stützt bzw. "Unterschied" stimmt nicht ganz: auch Feuerbach will die Religion nicht abschaffen. Dieser besteht für Marx in dem „[E]nsemble der gesellschaftlichen Verhältnisse“. 4 Kosick, Ingo: Die Definition von Religion. 2 Nietzsche, Friedrich: Werke in drei Bänden. Vielmehr wendet er mit seiner reductio ad hominem auf die reductio ad hominem Feuerbachs auch eine rettende Kritik auf die rettende Kritik Feuerbachs an. Die Religion ist also nichts anderes als ein vermeintlicher Akt der Befreiung aus den Fängen der Natur und wird zum Mittel gegen diese Abhängigkeit. Während der Mensch sich selber Gegenstand ist, sich also reflektiv zu sich verhält, hat das Tier diese Fähigkeit nicht. Spätestens mit Friedrich Nietzsche Stand gegen Ende des 19. 2.2 Feuerbach: über die Entstehung und das Wesen der Religion Das gesellschaftliche Sein, so glaubt er, bestimme das Bewusstsein des Menschen. Bd. 4.3 Freud: Quo vadis? Klasse Referat kostenlos herunterladen Insgesamt 2206 Referate online Viele weitere Religion - Referate Jetzt den Inhalt des Referats ansehen! Ludwig Feuerbach (1804 bis 1872) war Philosoph und Anthropologe und avancierte durch seine Religionskritik zum Vordenker der Dissidenten des Vormärz. Tatsächlich eröffnet sich mit Feuerbach jedoch eine weitaus komplexere Linie der Religionskritik. Was den Menschen laut Feuerbach als Mensch vom Tier unterscheidet, ist, dass er sich selbst im Zusammenhang seiner Gattung als Mensch weiß. 20 Min.) Daher ist eine zweite reductio ad hominem erforder-lich: Sowie Gott auf eine gottesähnliche Abstraktion des Menschen zurückgeführt wurde, muss nun diese Abstraktion des Menschen auf den wirklichen Menschen zurückgeführt werden. Online-Video (ca. In seinen 11 Thesen über Feuerbach schreibt er am Schluss: „ Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, … Berlin 2013. 7 Anm. Und Marx geht über Feuerbach hinaus, indem er die inhaltliche Gestalt der Religion (auch Moral, Theorien) in Verflochtenheit, Gebundenheit und Abhängigkeit von der gegebenen Gesellschaft und ihrer Praxis sieht. Im Gegenteil! In einer seiner Vorlesungen über das Wesen der. Und wir haben ihn ge- tötet!“2. S.24. bei den Publikationen/Verlagen. So wenig es den allgemeinen Menschen, sondern immer nur einzeln existierende Menschen gibt, so wenig gibt es laut Feuerbach den Einzelmenschen ohne menschliche Gattung. Arglistige Täuschung! Er streicht das Religiöse nicht einfach durch, sondern nimmt es ernst und macht es paradoxerweise zum Motor seiner Religionskritik, indem er es in den Begriff der Gattung einwandern lässt. 10 Anm. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät.“[3] Damit ist die Perspektive der Kritik weg von Philosophie hin zur Gesellschafts- und Ökonomiekritik vorgegeben. Die einzelnen Kapitel werden aufeinander aufbauen und die Arbeit grundsätzliche in zwei Haupttei­le gegliedert werden: In einen ersten Teil, der die Positionen Feuerbachs und Marx behandelt und in einen zweiten, der sich der Religionskritik Freuds widmen wird. Gegenüber der Religionskritik eines positivistischen Szientismus baut die Religionskritik in der geschilderten Tradition den Menschen nicht in den Mauern wissenschaftlicher Tatsachen ein, sondern arbeitet an der Idee einer offenen Zukunft. Das Tier ist laut Feuerbach zwar zum Selbstge­fühl fähig, besitzt aber anders als der Mensch kein Bewusstsein und ist sich nicht selber Gegen­stand. Seine Hauptwerke, darunter Das Wesen der Religion, wurden nur einige Jahre vor der Märzrevolution 1848/49 veröffentlicht, die er mit seinen Ideen mitbestimmt hat. d. A.: Gleichzeitig ist die genetisch-kritische Erklärung Feuerbachs als fundamentale Kritik an Hegel zu lesen. Die Religionskritik Feuerbachs ist, ganz allgemein gesprochen, als der Versuch zu betrachten die Religion selbst auf ihre menschlichen Ursprünge zurückzuführen; das Transzendente (übernatürli­che) also zurück in das Weltliche (Natürliche) zu bringen. 2.1 Feuerbach: Grundlegendes zur Religionskritik Doch handelt es sich bei Marx nicht einfach um den Kampf gegen die institutionalisierte Religion und ihre Theologie („... von jeher der faule Fleck der Philosophie“). In einem letzten Kapitel werden beide Positionen nach Möglichkeit zusammengeführt und verglichen, um so Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und schließlich auf die Ausgangsthese einzugehen. Marx betrachtete seine Religionskritik als eine explizite Weiterentwicklung der Feuerbachs … Marx kritisiert alle Formen einer idealistischen Philosophie und insbesondere alle Formen der Religion. „Das Bewusstsein kann nie etwas Anderes sein als das bewusste Sein, … Menschsein besteht für Feuerbach damit in dem Verhältnis zwischen Individuum und Gattung. genetisch-kritische Erklärung und 2. über seine Theorie des Abhängigkeitsgefühl. Ist Religion dementsprechend nur Produkt einer menschlichen Laune? Diese Position (sie geht über Feuerbach bereits hinaus) erreicht Marx in der Schrift: „Die Deutsche Ideologie“, verfasst 1845-46. 12 Anm. Diese Fülle an verschiedenen Definitionen von der Anthropologie, über die Philosophie bis hin zur Psychologie des 19. und 20. Die Natur ist der erste, ursprüngliche Gegenstand der Religion, wie die Geschichte aller Religionen und Völker sattsam beweist.“16. Marx kritisiert jedoch einen wesentlichen Mangel an Feuerbachs Religionskritik: Feuerbach tue so, als ob jeder Mensch als Individuum oder als abstraktes Wesen seine Religion produziere, wohingegen der Mensch – so Marx – vor allem als konkret-praktisches und damit schon immer vergesellschaftetes (gesellschaftliches) Wesen zu begreifen sei Und genau deswegen spiegele Religion auch nicht … Seine Religionskritik hat nichts mit einer szientistischen Religionskritik zu tun, die Religion aus Mangel an Beweisen verwirft. Feuerbachs Rettung der Religion in ihrer Kritik Der 1. „Ihre eigne gesellschaftliche Bewegung besitzt für sie die Form einer Bewegung von Sachen, unter deren Kontrolle sie stehen, statt sie zu kontrollieren.“[7] Die berühmte Metapher für diese Marktzwänge, der „Fetischcharakter der Ware“, zeigt überdeutlich, dass Marx den Kapitalismus im Anschluss an Feuerbach anhand der Figur religiöser Selbstentfremdung versteht. S.180L. Die Transzendenz der Religion wird zwar in Immanenz aufgelöst, aber wiederholt sich innerhalb dieser Immanenz als Transzendenz einer offenen Gattungswirklichkeit gegenüber der faktischen Wirklichkeit der Individuen. Indem nun Marx den Begriff der Gattung kritisiert, wendet er sich gegen den rudimentären Fortbestand religiöser Figuren in Feuerbachs Kritik der Religion. Gattung und Individuum können nicht aufeinander reduziert werden, sondern das Menschsein liegt in dem Bewusstsein ihrer irreduziblen Bezogenheit. Feuerbachs religionskritische Vorarbeit war hierin so radikal, weil er mit seinem »anthropologischen Materialismus« die Religion aus der Sphäre des Geistes zum Menschen zurückführte. Es gilt, die Religionskritik nicht nur theoretisch durchzuführen, sondern die Welt des Menschen muss verändert werden. Das 19. und frühe 20. S.16. Jedoch ist dem Menschen nicht bewusst, dass eben diese Gottesvorstellung letztlich auf ihn selbst zurückfällt - und gerade dies macht das ״merkwürdige“ Wesen der Religion aus: die unbewusste Entäußerung des menschlichen Wesens. Das Wesen des Menschen ist durch dieses Bewusstsein, welches ein Bewusstsein über das Unendliche (Vernunft, Wille und Lie­be) ist15, bestimmt und offenbart gleichzeitig die ״Wahrheit“ und die ״Unwahrheit“ der Religion. Die Konsequenz der zur Kapitalismuskritik radikalisierten Religionskritik kann demgegenüber nicht mehr in der Interpretation, sondern muss in der Praxis liegen: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.“[8] Religionskritik erfüllt sich für Marx erst in der Revolution. A: Aufgrund der Tatsache, dass sich Karl Marx in einem Großteil seiner Überlegungen zur Religion auf Feuerbach stützt bzw. Die Kemthese Feuerbachs lautet indes, dass die Gottesvorstellung auf eine unbewusste Vorstellung des Menschen zurückgeht, die er in ״Das Wesen des Christenthums“ (1841), ״Das Wesen der Reli­gion“ (1846) und einigen weiterführenden Vorlesungen10 als das bestimmt, was heute allgemein hin als ״Projektion“ bezeichnet wird. in purer Abstraktion. Diese höchst reale und primäre Abstraktion vom Einzelmenschen in der kapitalistischen Wirklichkeit ist für Marx die Grundlage für die vergeistigte und sekundäre Abstraktion von ihm in Religion oder Philosophie. Feuerbach setzt nun das ״Wesen des Menschen“ nicht mehr als Prämisse voraus, sondern sieht die­ses auf Ebene der Natur verankert. Bei Feuerbach bleibt der Begriff der Gattung partiell unbestimmt und damit offen. Eine solche Kritik verfehlt den Kern des Religiösen und ist daher keine ernstzunehmende Kritik. Die Kritik der Religion entwickelte sich dabei von anfänglichen Reformversuchen in­nerhalb der religiösen Gemeinschaft und des Staates, über die Degradierung des Menschen vom ״göttlichen Geschöpf‘ zu einer Laune der Natur (Darwin), von der These, Religion sei letztlich nur falsche Projektion (Feuerbach) bis hin zur Annahme, dass Religion als ״Opium des Volkes“ (Marx) fungiert und als solches verworfen und abgeschafft gehört. Er kennt nur den Menschen als Einzelnen, nicht den Menschen im Allgemeinen. Ludwig Feuerbachs religionskritischer Ansatz kann man also in vier Aspekte unterteilen: Erkenntnis der Religion als Projektion Der Mensch muss erkennen, dass Gott lediglich eine Projektion seiner unerfüllten Wünsche und positiven Eigenschaften ist. Eine ähnliche Kritik wird heute häufig am substanzialistischen Religionsbegriff geübt, der den Inhalt dessen was definiert werden soll (Religion) übernimmt und voraussetzt. Dieser Transzendenz weist Marx kritisch nach, dass sie als eine Abstraktion vom Menschen das Echo einer realen Abstraktion des Kapitals ist.  (Institut für Jüdische Studien). In seinen Frühschriften weist er auf die Doppelnatur von Religion hin: [12] „Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. - "Die Kritik der Religion ist in Deutschland durch Feuerbach im wesentlichen beendet." Vorstellung der Religionskritiker Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Sigmund Freud, Richard Dawkins und ihren Theorien. Häufig wird das Zitat verfälscht in der Version Religion ist Opium für das Volk benutzt. [3] Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Einleitung, MEW Band 1, 1969, 378. Doch er meinte damit nicht nur – wie oft behauptet –, dass Religion von oben verordnete »Volksverdummung« sei. Berlin 2013. - Jede Arbeit findet Leser, Universität Potsdam Diese Einleitung hat er 1844 in der zusammen mit Arnold Ruge herausgegebenen Zeitschrift Deutsch-Französische Jahrbücher veröffentlicht. Polemisch lässt sich Feuerbachs Gattungswesen als ein zweiter Gott beschreiben, der den ersten nur ablöst. Die Kritik der Religion als reductio ad hominem bedeutete bei Feuerbach, dass die Menschen ihr Gottesbewusstsein als Gattungsbewusstsein interpretieren sollen. Inspiriert von Feuerbachs Kritik des Selbstverlustes des Menschen im Gottesbewusstsein, kritisiert Marx einen solchen analogen Selbstverlust in den Sachzwängen des Kapitals. In dieser Differenz von Individuum und Gattung liegt für Feuerbach der Ansatzpunkt seiner Religionskritik, die sich durch die klassische Figur der reductio ad hominem verstehen lässt: Alle Eigenschaften Gottes sollen auf Eigenschaften des Menschen zurückgeführt werden. Diese dient nach Marx nur dazu, die Existenz des Menschen durch Träumereien und Trost im Jenseits erträglich zu machen und so das faktische Elend zu verlängern und zu legitimieren. Marx Kritik an Feuerbach ist eine doppelte: Zum einen will sie zeigen, wie der Mensch wirklich ist und zum anderen erklären, wie die Idee der Gattung als trügerische Abstraktion von diesem wirklichen Menschen überhaupt entstehen kann. [4] Marx, Das Kapital, MEW Band 23, 1969, 93. seine Annahmen teilt und übernimmt, wird im Verlauf der Arbeit häufiger von ״Feuerbach/Marx“, nicht als Einheit, aber als Zusammenhang die Rede sein. ", Auf dem Siegertreppchen der Kriegsgewinnler. Seine zweite Säkularisierung ist auch eine zweite Rettung der religiösen Potentiale, die durch den Begriff der Gattung nur  unzureichend eingelöst sind. Karl Marx veränderte und verschärfte die Religionskritik von Ludwig Feuerbach (1806-1872). Während Feuerbach jedoch in ״Das Wesen des Christenthums“ noch behauptet, diese ״Projektion“ sei bloß eine unbewusste Vorstellung des Menschen über sich selbst, und eine an G.F.W. März 2011 um 19:49. Für Marx war die Voraussetzung jeder Kritik die Kritik der Religion. Der aus den Kulturwissenschaften stammende funktionalistische Religionsbegriff definiert Religion zunächst über dessen soziale Funktion und sieht diese in Wechselwirkung von Individuum und Ge- Seilschaft. Klassischerweise wird mit Religionskritik der Name Ludwig Feuerbach verbunden. Damit stellt Feuerbach das Bewusstsein des Menschen über ihn selbst bzw. Religionskritik - Nägel zum Sarg Gottes? Leipzig 1849. Während das Tier also nur eine äußere Natur besitzt, die ohne Reflexion auskommt, besitzt der Mensch sowohl eine äußere als auch innere Natur.13 Dieses Reflexion auf sich selbst, die aus­schließlich dem Menschen zu eigen ist, ist die Voraussetzung für jede Gottesvorstellung. James H. Leuba, der als Pionier der Religionspsychologie gilt, hielt auf der Suche nach einem universalen Religionsbegriff in seinem Werk ״The Psychological Origin and Nature of Religion“ (London 1921) nicht weniger als 48 Defi­nitionen fest, die er anschließend allesamt verwarf. Ludwig Feuerbach 11 Feuerbach, Ludwig: Das Wesen des Christenthums. 4.1 Freud: Grundlagen der Psychoanalyse Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung von Linksnet wieder. seine Annahmen teilt und übernimmt, wird im Verlauf der Arbeit häufiger von ״Feuerbach/Marx“, nicht als Einheit, aber als Zusammenhang die Rede sein. Dementsprechend wird Religion als solche von den Autoren nicht affirmiert, sondern von Freud und Marx als eine ״Illusion/Neurose“ und teils als Ideologie begriffen, die es abzuschaffen gilt, während Feuerbach zumindest eine partikulare Zurückweisung der Religion, nur unter der Beibehaltung eini­ger ״sinnvoller“ Elemente der Theologie, fordert. Als ak… Feuerbachs reductio ad hominem ist aufklärerisch: Eine dem Menschen gegenüberstehende Macht, die ihn beherrscht, wird als Produkt des Menschen selbst erwiesen, damit der Mensch sie wieder in seine Kontrolle bekommen kann. Religionskritik bei Feuerbach, Marx und Freud: "Homo homini deus est". Feuerbach kennt nur den Menschen als Einzelwesen, Marx sieht ihn als … Die Gattung Mensch ist dabei nicht die globale Vielheit der Einzelmenschen, sondern lässt sich am griffigsten mit so etwas wie einer vagen Idee des Menschseins umschreiben. In ihren Grundfesten erschüt­tert wurde die Religion über die Jahrtausende hinweg aber nicht. 13 Vgl. Die Rückführung der Abstraktion des Gattungswesens auf den wirklichen Menschen funktioniert vielmehr durch den Ausweis, dass dieses Abstraktum des Menschen ein Echo gesellschaftlicher Verhältnisse ist. Weil zwischen der Gattung und dem Individuum eine Differenz besteht, ist es dem Individuum möglich, dass er die Gattung zu einem Gott überhöht und nicht erkennt, dass es sich bei ______________________________________________. Erscheinungsformen, Strukturtypen und Lebensgesetze. Letztlich ent­steht der Monotheismus, der die Kräfte der Natur in nur einem einzigen Gott bündelt. Religionskritik bei Feuerbach, Marx und Freud: Homo homini deus est. d. A.: Zu nennen wäre an dieser Stelle vor allen Dingen die Vorlesung ״über das Wesen der Religion“ aus dem Jahr 1849. - Publikation als eBook und Buch Er ist das Purgatorium der Gegenwart." Das primäre Ziel dieser Arbeit besteht also darin, die Religionskritik der oben genannten Kri­tiker zu rekonstruieren und jene zentrale Argumentation nach zu zeichnen, die zu dem Schluss füh­ren, dass Religion eine reine ״Erfindung“ des Menschen und damit ein Produkt seiner Psyche sei um so letztlich die These zu belegen, dass sich alle behandelten Autoren an bestimmten Punkten ih­rer Religionskritik treffen. Feuerbachs Rettung der Religion in ihrer Kritik Feuerbach verwirft Religion also nicht einfach, sondern ni… Jahrhunderts, Feuerbach, Marx, Nietzsche, Freud, der Religion nichts Adäquates entgegensetzen. I. Berlin. Diese Sorte Religionskritik zielt auf eine einseitige Vernichtung des Religiösen. Gegen die friedliche Koexistenz von Naturwissenschaft und Religion in einem solchen Missverständnis schlägt  Feuerbach den Weg philosophischer Kritik ein. Wir bieten einen direkten Einstieg zu aktuellen Themen linker Politik mit einer großen Anzahl von Artikeln namhafter AutorInnen. Theismus und (ein einseitig gezeichnetes) Christentum liefern die Modelle zu einem Einheitsbegriff der Religion. Der substanzialistische Religionsbegriff geht in seinem Kern von einem (gemeinsamen) Wesen der Religion aus, das sich durch die jeweiligen inhaltlichen Merkmale von Religionen erfassen lässt. 2.3 Feuerbach: Zur Funktion der Religion - über die ״Projektion“ Marx begreift hier die Religion auch als kreativen Umgang der Menschen mit ihren realen Nöten: «Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elends und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. 5 Mensching, Gustav: Die Religion. Jahrhunderts wur­den inzwischen in der neueren Religionswissenschaft durch zwei Oberbegriffe ״abgelöst“, respekti­ve können einem der folgenden Oberbegriffe untergeordnet werden, wobei auch diese nicht über die Unschärfe der Definition dessen, was Religion denn eigentlich sei, hinwegtäuschen können: I. Substanzialistischer/Essenzialistischer Religionsbegriff. Religionskritik und Revolution Seine Religions- und Feuerbachkritik gibt die Idee eines höchsten Wesens und die Idee der Gattung nicht auf, sondern schreibt sie in der Utopie „der menschlichen Gesellschaft oder der gesellschaftlichen Menschheit“[9] fort: „Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“[10] Weil der Mensch in der Gegenwart ein erniedrigtes und gerade kein menschliches Wesen ist, mobilisiert Marx das Transzendenzpotential von Religion und Gattungsbegriff, um über das Bestehende hinaus eine utopische Idee gelungenen Menschseins zu begründen. Zu Beginn steht die ״Unterwerfung“ des Menschen durch die Natur, als totales Abhängigkeitsverhältnis (These), dann die Entstehung der Religion als der Versuch der Menschen sich die Natur untertan zu machen (Antithese) und letztlich das Projekt der Synthese, dem sich auch Feuerbach verpflichtet sieht, aus ״Gottesfreunden“ wieder ״Menschenfreunde“ zu machen und die Theologie, unter Beibehaltung ihrer positiven Elemente, auf die Anthropologie zurückzuführen, um so die tiefe Kluft zwischen Mensch und Gott, zwischen Diesseits und Jenseits zu schließen: ״Wie Gott nichts anderes ist als daß Wesen des Menschen, gereinigt von dem, was dem menschlichen Individuum , sei es nun im Gefühl oder Denken als Schranke, als Übel erscheint: So ist das Jenseits nichts anderes als das Diesseits, befreit von Dem was als Schranke, als Übel erscheint. In diesem Sinne wirft Marx Feuerbach vor, dass der homo in seiner reductio ad hominem selbst noch nicht der Mensch ist, wie er wirklich ist, sondern Feuerbach von zentralen Aspekten des Menschseins abstrahiert: „Feuerbach löst das religiöse Wesen in das menschliche Wesen auf. 4.2 Freud: Zur Funktion der Religion - über die Illusion München 1954. Das heißt nicht, dass ich es nicht energisch genug versucht hätte. Marx zählt zusammen mit Ludwig Feuerbach, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud zu den bedeutendsten deutschsprachigen Religions… Religion bei Marx lässt sich nicht ohne die linkshegelianische Kritik an der überhöhten Bedeutung der Religion bei Hegel verstehen. Ludwig Feuerbach (1804-1872) war Philosoph und Anthropologe, der in seiner Blütezeit in kommender Ahnung einer Epoche des Umbruchs stand. Mit ihm wird eine populäre Kritik der Religion assoziiert, die Religion auf eine Projektion des Menschen runterbricht. Asylbewerber*innen als Nachbarn? Feuerbach, Ludwig: Das Wesen des Christenthums. Zu Omar Chajjams Zeiten wäre wohl niemand darauf gekommen, den Dichter der Ketzerei zu beschuldigen, sagt Katajun Amirpur, Professorin für Islamische Studien an der Universität Hamburg: „Man ertrug die religionskritischen Sprüche Andersdenkender mit relativ großer Gelassenheit. Feuerbach verwirft Religion also nicht einfach, sondern nimmt die zentrale Figur der Transzendenz in seine Kritik mit auf. Die gesamte Weltgeschichte ereignet sich auch bei Feuerbach im großen dia­lektischen Dreischritt von These-Antithese-Synthese. Die Religion, als das erste ״Aufblitzen“ menschlicher Vernunft um das Sein und das den Menschen Umgebende zu erklären, prägte über Jahrtausende das menschliche Zusammenleben. Haben sich die Grenzen der Toleranz verschoben? Jahrhunderts endgültig fest: ״Gott ist tot! - Hohes Honorar auf die Verkäufe Hinsichtlich des substanzialistischen Religionsbegriff wur­de immer wieder die Kritik angebracht, dass nicht alle ״Religionen“ so etwas wie Gott oder ein übernatürliches Wesen zum Gegenstand haben (Buddhismus)6 und dass der essenzialistische Begriff die Gegenstandsdefinition dessen, was definiert werden soll, als Inhalt übernimmt (d.h. die Innen- perspektíve einer Religion).