Davon, wie sehr die Menschen in der DDR unter Repressalien litten, wie unmenschlich die Haftbedingungen in den Gefängnissen der Staatssicherheit waren, kann man sich in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ein grausiges Bild machen. Darüber hinaus existierten weitere Normen des DDR-Strafrechts, die einer politischen Verfolgung gedient haben. Wer in U-Haft saß, wurde immer wieder verhört. Im Sommer 1989 sind es vor allem Ausreisewillige, die wegen versuchter Republikflucht in die Haftanstalten kommen. Vgl. Deutschland war von 1949 bis 1990 geteilt in zwei Staaten: die BRD und die DDR. Neben den zentralen Untersuchungshaftanstalten I (Berlin-Hohenschönhausen) und II (Magdalenenstraße, Berlin-Lichtenberg) verfügte jede der 15 Bezirksverwaltungen der Staatssicherheit über eine eigene Untersuchungshaftanstalt. [1] Die Festlegung einer operationalisierbaren Definition politischer Haft in der DDR wird durch die Komplexität des Systems der Machtausübung in der DDR zusätzlich erschwert. Zwar machte die SED-Führung kirchlichen Bedenkenträgern Zugeständnisse, indem sie eine Verweigerung aus Gewissensgründen akzeptierte und stattdessen einen waffenlosen (aber nicht zivilen) Dienst als Bausoldat ermöglichte. Der Häftlingsfreikauf hielt bis zum Mauerfall an. Untersuchungshaftanstalten, in denen rund 31.000 Menschen inhaftiert sind. [7] Gemäß einer Verfügung des DDR-Justizministers Max Fechner durfte der Begriff Politischer Häftling ausschließlich für Opfer des Nationalsozialismus verwendet werden; aus politischen Gründen inhaftierte Personen in der DDR waren nach Auffassung der SED-Führung Kriminelle, die sich gegen die „antifaschistisch-demokratische“ Ordnung der DDR richteten. Die bei versuchten „ungesetzlichen Grenzübertritt“ gefassten Personen und ihre Fluchthelfer wie z. 1. September 1990 ein Gesetz, welches die Rehabilitierung von Personen vorsah, die wegen einer Handlung straf- oder verwaltungsrechtlich belangt worden waren, mit der sie verfassungsmäßig garantierte Grundrechte wahrgenommen hatten. [29] Jens Gieseke grenzte 2009 die Zahl der politischen Strafgefangenen zwischen 170.000 und 280.000 ein.[30]. "Ab nach Bautzen!" Am 15. Die Urteile wurden unter anderem begründet mit „ungesetzlichem Grenzübertritt“, Spionage, „öffentlicher Herabwürdigung“, Wehrdienstentziehung oder -verweigerung. Zahl der politischen Häftlinge in der DDR. Das läßt auf allgemeine Richtlinien schließen, die ent-weder vom „großen Bruder“ Sowjetunion übernommen oder aber auch erst in der DDR erarbeitet sein mögen. Jahrestages der DDR sprach das Zentralorgan der SED Neues Deutschland jedoch erstmals von „politischen und kriminellen Straftätern“[9] 1981 verwendete Erich Honecker in einem Interview mit dem britischen Verleger Robert Maxwell den Begriff des „politischen Gefangenen in der DDR“: „Seit der letzten Amnestie im Jahre 1979 gibt es bei uns keine politischen Gefangenen mehr!“[10] Durch die Amnestie 1979 wurden 21.928 Personen entlassen. Amnesty International verwendet den Begriff länderübergreifend in seinem Anliegen und fordert die Freilassung von „gewaltlosen politischen Gefangenen, d.h. von Männern und Frauen, die irgendwo auf der Welt wegen ihrer Überzeugung, Hautfarbe, ethnischen Herkunft, Sprache, wegen ihres Glaubens oder ihres Geschlechts inhaftiert sind und Gewalt weder angewandt noch zu ihrer Anwendung aufgerufen haben“[12] In Bezug auf die DDR hat Amnesty International mehrmals konkrete Beispiele politischer Inhaftierungen kritisiert.[13][14]. Die Behörden bedienten sich verstärkt des Mittels der Kurzzeitinhaftierung, um Mitglieder von Friedens- und Umweltgruppen, kirchlichen und Menschenrechtsvereinigungen sowie Ausreisewillige zu schikanieren.“, Zur Zahl der politischen Häftlinge in der DDR existieren verschiedene Schätzungen, deren Ergebnisse je nach Quellen, Begriffsdefinition, Schätzmethode und Untersuchungszeitraum meist voneinander abweichen. Die hygienischen Verhältnisse verbesserten sich. In der DDR wurden Menschen überwacht und eingeschüchtert von einer Geheimpolizei - der "Stasi". Gruppe Ceska-Mordserie Die Republikaner 1966 / 67 : 1. "Bautzen II" war die meistgefürchtete Haftanstalt der DDR. Es fällt auf, daß fast alle Zeit zeugen-Berichte über Haftbedingungen und Vernehmungen bei der Staatssicherheit in den wichtigsten Einzelheiten übereinstimmen. Home. Um Enteignungen im Zuge der Zwangskollektivierung von Landwirtschaft und Handel zu ermöglichen wurden zahlreiche selbstständige Bauern sowie kleinere und mittlere Gewerbetreibende wegen angeblicher Wirtschaftsverbrechen verhaftet. [39][40] Zu diesem Zweck griff das MfS vermehrt auf Zersetzungsmaßnahmen zurück. Trotzdem protestierten aber immer wieder Häftlinge mit dem Mut der Verzweiflung gegen das SED-Regime, Missstände im … Dann kam Covid-19 dazwischen - und machte seine Reportage zum Zeitdokument. Ab Ende der 1970er Jahre forcierte das SED-Regime die Inhaftierung aus politischen Gründen, da sich der von der Bundesrepublik betriebene Häftlingsfreikauf (siehe Abschnitt Häftlingsfreikauf) zu einer bedeutenden Einnahmequelle entwickelte. Haftbedingungen und Geständnisproduktion in den Untersuchungs-Haftanstalten des MfS: Psychologische Aspekte und biographische Veranschaulichung Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Schriftenreihe Band 5; by Zahn, Hans E.: and a great selection of related books, art and collectibles available now at AbeBooks.com. Die Misshandlung von Gefangenen war in der DDR weit verbreitet, doch nahm ihre Häufigkeit und Intensität im Zeitverlauf ab. Nahezu alle politisch motivierten Verurteilungen durch die DDR-Justiz hatten Haftstrafen zur Folge. Der im Einigungsvertrag enthaltenen Verpflichtung, für Opfer politisch motivierter Strafverfolgung eine Rehabilitierungsmöglichkeit einschließlich angemessener Entschädigungsregelungen zu schaffen, kam die Bundesrepublik mit Inkrafttreten des Ersten SED-Unrechtsbereinigungsgesetzes am 4. Man vergesse nicht, das Martin Armstrong Insider war. ): Art. Was es mit der Staatssicherheit auf sich hatte, erklären die ZDF-Kindernachrichten logo! Die Untersuchungshaft verfolgte im Falle politisch motivierter Verhaftungen in aller Regel nicht das Ziel einer unvoreingenommen Ermittlung. "Bautzen II" war die meistgefürchtete Haftanstalt der DDR. In diesem Zusammenhang sind besonders die Artikel § 20 („Staatsverleumdung“), § 107 („Verfassungsfeindlicher Zusammenschluss“), § 214 („Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit“), § 215 („Rowdytum“), § 216 („Schwere Fälle“), § 217 („Zusammenrottung“), § 218 („Zusammenschluss zur Verfolgung gesetzeswidriger Ziele“), § 225 („Unterlassung der Anzeige“) und § 249 („Asoziales Verhalten“) zu nennen. Nach der Wende hat Gysi mit der Bezeichnung der DDR als Unrechtsstaat gehadert. Die Vergangenheit lässt uns nicht los : Haftbedingungen politischer Gefangener in der SBZ/DDR und deren gesundheitliche Folgen / Klaus-Dieter Müller, Annegret Stephan (Hrsg.) Mai 1979, GVS MfS 0008 11/79, S. Di Rechtsextremismus im Laufe der Jahre Fazit Gegenüberstellung Medien und Fakten Mediale Rezeption Geschenisse Prozess zschäpe 1998 - 2011 ASYL 1. Im Herbst 1989 unterstehen dem Innenministerium der DDR 76 Strafvollzugseinrichtungen (StVE) bzw. Die MfS-Untersuchungshaftanstalt in Berlin-Pankow, Kissingenstraße (heutige JVA für Frauen Berlin-Pankow in der Arkonastraße 56, 13189 Berlin) war mit über 58 Zellen und zahlreichen Vernehmungszimmern für etwa 120 Untersuchungshäftlinge vorgesehen. EDITORIAL; POETRY; FICTION; ESSAY; PORTRAIT Dabei werden die Informationen über die Haftbedingungen und Verhörmethoden im ehemaligen Stasi-Gefängnis um persönliche Erfahrungen und Schicksale ergänzt. Dieses enthält ein strafrechtliches Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG), wonach Opfer strafrechtlichen Unrechts und rechtsstaatswidriger Freiheitsentziehungen in der SBZ/DDR auf Antrag und unter bestimmten Voraussetzungen Anrecht auf eine juristische und soziale Wiedergutmachung haben. Über 80% neue Produkte zum Festpreis; Das ist das neue eBay. Strafrecht in DDR Gliederung Zitat aus der Verfassung Allgemeines Zitat Rechtliche Verfolgung Andersdenkender Beispiele von Urteilen Stasi Strafvollzug In der Praxis... Strafrechtsnormen dienen der Machstsicherung der SED Einfluss der Partei auf die Judikative und Justiz Urteile ... Haftbedingungen - … In einem Gespräch mit der Berliner Zeitung TAGESSPIEGEL (16.01.2014, Seite 4) kündigte sie an, dass die Bundesregierung diese Bedingungen erforschen lassen will. Auch an den Westgrenzen anderer Ostblock-Staaten gestellte Personen wurden auf Ansuchen von DDR-Behörden verhaftet und in der Regel nach zwei bis drei Wochen in die DDR überstellt. der Volkspolizei (VP) unterstellt, die bis 1952 die Verantwortung für den gesamten Straf-vollzug vom Justizwesen übernahm. Many translated example sentences containing "seine Haftbedingungen" – English-German dictionary and search engine for English translations. Geschenke für Andree Werder anlaesslich der Feier der Aufhebung der Visapflicht DDR am 24. MDR FERNSEHEN. Knapp 34.000 von ihnen wurden ab 1962 durch die Bundesrepublik Deutschland freigekauft. September 1959 (BVerwG Band 12, S. 132), zit. Diese Seite wurde zuletzt am 3. Urteile und Haftbedingungen hatten mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nichts zu tun. [32] Zu ihnen gehörten vor allem die Opfer innerparteilicher „Säuberungen“, darunter Walter Janka, Erich Loest, Wolfgang Harich und Paul Merker sowie die Opfer der „Waldheimer Prozesse“. Die Vergangenheit Lasst Uns Nicht Los: Haftbedingungen Politischer Gefangener in Der Sbz/Ddr Und Deren Gesundheitliche Folgen on Amazon.com. So erhalten politische Häftlinge in der DDR bei sozialer Bedürftigkeit ab einer nachweislichen Haftdauer von 180 Tagen eine monatliche Opferpension in Höhe von 250 Euro. Haftbedingungen politischer Gefangener in der SBZ/DDR und deren gesundheitliche Folgen. Essen 2011 „Die Vergangenheit läßt uns nicht los ...“. Haftbedingungen politischer Gefangener in der SBZ/DDR und deren gesundheitliche Folgen; erweiterte Berichte der gleichnamigen Fachtagung am 25.4.1997 in Hamburg fuer Ärzte, Psychologen, Gutachter, Juristen der Hardcover – January 1, 1997 3 UN-Charta. Aber auch ohne vorher politisch aktiv zu werden gerieten viele DDR-Bürger in Haft. [11] Rund 1.500 der amnestierten Personen wurden in die Bundesrepublik entlassen. In der Regel führen ehemalige Häftlinge die Besucher durch das Gefängnis , informieren über die Haftbedingungen und Verhörmethoden des DDR-Staatssicherheitsdienstes und geben Auskunft über ein breites Spektrum der politischen Verfolgung. Martin Armstrong erfährt im amerikanischen Knast jetzt die "Sonderbehandlung". Die Historikerin Brigitte Oleschinski schätzte 1993 auf Grundlage der Zentralen Entlassungskartei von Strafgefangenen der ehemaligen Verwaltung Strafvollzug der DDR die Zahl der politischen Häftlinge auf rund 200.000. DDR als heimliche Heimat der RAF Monday, June 24, 2016 Die "Rote Armee Fraktion" (RAF) war der radikalste und aktivste Teil der Linksterroristen in der BRD zwischen 1970 und 1998 Nähe zur Sowjet-Armee Terrorismus von "unten" Kontakte zu palästinensischen Terror- gruppierungen [46], Nach der politischen Wende in der DDR bemühte sich das Oberste Gericht der DDR um eine Aufhebung politisch begründeter Gerichtsentscheidungen. Das Zuchthaus war ab dem 18. Nach Schätzungen gab es im Laufe der Zeit 200.000 Menschen, die aus politischen Gründen in der DDR in Haft saßen. [8] In der Berichterstattung über eine Amnestie anlässlich des 22. Haftbedingungen politischer Gefangener in der SBZ/DDR und deren gesundheitliche Folgen; erweiterte Berichte der gleichnamigen Fachtagung am 25.4.1997 in Hamburg fuer Ärzte, Psychologen, Gutachter, Juristen der Hardcover – January 1, 1997 [33] Vereinzelt wurden auch Personen wie der Journalist Karl Wilhelm Fricke vom Ministerium für Staatssicherheit aus der Bundesrepublik entführt und anschließend in der DDR inhaftiert. Es gab unzählige schwerverletzte Jugendliche. Schlafmangel sowie Isolierung und Informationssperren für Häftlinge, das heißt jegliche Kontakte zur Außenwelt wurden untersagt. Das Personal: Motive – Rekrutierung – soziales und mentales Profil 79 2. Es ist nicht beziffert, wie viele politische Gefangene sich unter ihnen befanden, aber von etwa 80 verurteilten Gefangenen, die zu der Zeit von amnesty international betreut oder deren Fälle untersucht wurden, wurden mehr als 55 freigelassen. 19871130 xl Hinweise ueber einige zoll- und devisenrechtliche Bestimmungen der DDR für Buerger der DDR - Seite 2 und 3.jpg 9.816 × 6.960; 15,81 MB 19881231 xl Formular DDR Antrag fuer eine Reise nach dem Ausland - Vorder- und Rueckseite.jpg 6.960 × 9.912; 16,09 MB [16] Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) versuchte in einigen Fällen, einzelne Personen bewusst zu kriminalisieren. […] Die sozialistische Gesetzlichkeit strikt durchzusetzen, alle Möglichkeiten voll auszuschöpfen, das gilt erst recht in Bezug auf Feinde, die auch weiterhin wie Feinde behandelt werden.“, Die Bundeszentrale für politische Bildung stellte dazu fest: „Das MfS unterhielt eigene Untersuchungshaftanstalten, in denen physische und psychische Misshandlungen politischer Gefangener keine Ausnahme bildeten. During the height of Europe’s migration “crisis,” Germany was one of the few EU countries to openly embrace assisting refugees, registering more than a million arrivals in less than two years. n. Schröder/Wilke: Leitsatz zum Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 10. Werkentin, Falco: Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Dezember 2014 wurde sie mit Zustimmung des Bundesrates vom 19. Transcrição . Haftbedingungen in Deutschland regional unterschiedlich Allerdings unterscheiden sich die Haftzustände von Bundesland zu Bundesland stark. Die DDR-Oberen sprachen vom "antifaschistischen Schutzwall", nicht von der "Mauer". Unter ihnen befinden sich auch zahlreiche Häftlinge, die wegen politischer Delikte verurteilt sind. Zu den Folgen der Haft bei vielen ehemaligen Häftlingen gehören Ängste und Depressionen sowie neben körperlichen Erkrankungen auch Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Die Häftlinge waren von der Außenwelt völlig isoliert und wurden meistens nach ihrer mehrmonatigen Untersuchungshaft zu … Recht auf Arbeit in der DDR : von den theoretischen Grundlagen bis zu den Berufsverboten für Ausreisewillige / Stefan Middendorf. der jeweiligen Bezirksverwaltung,[42] als Wachposten wurden zusätzlich Angehörige des Wachregiments Feliks E. Dzierzynski eingesetzt. Oktober 1949. 1 Vgl. "Bautzen II" war die meistgefürchtete Haftanstalt der DDR. Deutschland war von 1949 bis 1990 geteilt in zwei Staaten: die BRD und die DDR.